Sambia

Sambia ist Neuland für uns und anders als die Länder, die wir bis jetzt im südlichen Afrika besucht haben. Der Grenzübertritt von Kazangula mit der Fähre ist speziell und die Abwicklung der Grenzformalitäten leicht chaotisch. Hier muss man nicht nur seinen Pass und das Fahrzeugpapier (Carnet) einstempeln lassen, sondern auch noch diverse andere Gebühren bezahlen wie Visum, Roadtax, Abgassteuer und irgendeine Gemeindesteuer. Auch gilt es eine separate Autoversicherung abzuschliessen. Dies natürlich alles an einem anderen Schalter oder sogar Gebäude. Ausserdem "lungern" diverse Gestalten herum, die einem gegen ein Entgelt bei den diversen Formalitäten helfen möchten. Wir wimmeln diese ab und erledigen alles selbständig. Obwohl uns andere Reisende erzählt haben, das man mit bis zu drei Stunden mit allem rechnen muss, stehen wir nach 45 Minuten ausserhalb des Zolles und die Reise durch Sambia kann losgehen. Unser erstes Ziel Livingstone bei den Victoria Fällen. Hier richten wir uns in der Maramba River Lodge auf dem Camping ein, erledigen Einkäufe, besuchen die Wasserfälle, welche zu dieser Jahreszeit nur wenig Wasser führen. Aus diesem Grund verzichten wir auch auf eine Besuch auf der Zimbabwe-Seite (da waren im Mai 2010).

Nach 2 Tagen verlassen wir die gemütliche Stadt und fahren Richtung Südwesten zum Lower Zambezi Nationalpark. Die Route führt über eine gute Teerstrasse, vorbei an unzähligen Dörfern, Bananen- und Rohrzuckerplantagen. Verkehr gibt es nicht viel, ausser zum Teil LKW's die in bedenklichen Zustand sind. Die Strassen sind trotzdem voll, die Sambier sind zu Fuss unterwegs, mit alten Fahrrädern aus Europa oder mit Ochsenkarren. Die Dörfer wirken chaotisch und für unser Auge nicht schön, viele alte zerfallene aber noch bewohnte Gebäude, Abfall, Marktstände mit Tomaten, Bananen etc. Was uns ausserdem auffällt, sind die vielen Schulen am Wegesrand und auch Kirchen. Die Menschen auf der Strasse machen einen zufriedenen Eindruck und winken uns auch oft fröhlich zu. Dies erstaunt uns, da doch 90 % der Sambier unter dem Existenzminium leben und mausarm sind. Respekt.


Impressionen Strassenszenen in Sambia



Die Strecken in Sambia sind lang und für uns nicht so abwechslungsreich, die meisten Strassen sind geteert und ausser den vielen Menschen, die man beobachten kann, sind es langweilige Fahrtage. Auch schöne Übernachtungsplätze zu finden (wo man gerne ein paar Tage bleibt) ist schwieriger. Dies kennen wir einfach nicht so und empfinden das Reisen in Sambia eher als anstrengend.

Unser erstes Highligt ist der Lower Zambezi Nationalpark und wie der Name schon sagt, liegt dieser schön am Sambesi River. Hier geniessen wir ein paar Tage Urlaub in der Mvuu Lodge und gönnen uns eine Sunddowner-Fahrt auf dem Fluss. Einen Gamedrive im Park unternehmen wir nicht, sondern nutzen den Park als Transit für die Weiterreise. Werden jedoch mit einer Löwensichtung belohnt. Die Durchquerung des Parkes ist etwas mühsam, es geht zum Teil Steil die Escarpments hinauf, über Stock und Stein. Auch die lästigen Tstete-Fliegen nerven, man kann fast nicht aus dem Auto aussteigen. Nach acht Stunden Fahrt, erreichen wir das Bridge Camp am Luangwa River. Nicht wirklich eine Destination zum länger bleiben, also gehts am anderen Tag bereits weiter östlich zum viel gerühmten South Luangwa Nationalpark. Auch für diese Fahrt sind wir wieder 6 Stunden unterwegs. Im Hauptsektor ist es sehr touristisch und wir finden auf dem Wildlife-Campsite keinen freien Platz. Also gehts in die Croc Valley Lodge, wo wir zwei Nächte bleiben. Wir unternehmen einen geführten Night-Game-Drive. Dies war jedoch eher ein Flopp, obwohl wir (zusammen mit 10 anderen Safarifahrzeugen) einen Leoparden sehen. Im Reiseführer lesen wir, dass der Nsefu-Sektor des South Luangwa Park noch unberühter ist und sich nicht viele Touristen dahin verirren. Also fahren wir 25 Kilometer weiter ins Zikomo-Camp. Hier gefällt es uns. Rustikales Camp mit offener Buschdusche-/WC direkt an der Parkgrenze mit Sicht auf Elefanten, Pukus, Hippos, Impalas. Als grösstes Highlight besuchen uns am Nachmittag vier ausgewachsene Löwinnen im Camp und streifen auch am späteren Abend noch umher und stören uns beim Nachtessen. Auch ein Elefant besucht uns in der Nacht. Im Park unternehmen wir schöne Touren, welcher uns auch landschaftlich gefällt und die Tierpopulation ist auch gross. Wir treffen viele Elefanten, Antilopen, Wasserbüffel, Hippos und ein Leopard an.  Und dies ganz ohne Touristen. Die lange Fahrt bis zum South Luangwa Nationalpark hat sich also trotzdem gelohnt.

Eigentlich wollten wir von hier weiter Richtung Nordwesten zu den Kapisha Hotsprings. Es würde eine Offroadstrecke über den North Luangwa NP führen, man rät uns aber eher ab und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es eigentlich auch nicht. Da es auch sehr heiss ist, seit Tagen über 40 Grad, entscheiden wir uns, wieder südwärts zu fahren und diesen Teil Sambias auszulassen. Wir sind etwas reisemüde und haben im Moment keine Lust auf anstrengende Fahrtage. Also geht es wieder zurück bis nach Livingstone. Dort geniessen wir auf dem Camp Nkwazi ein paar Tage Ferien, bevor es weiter geht nach Zimbabwe.





Fazit Sambia

Wir haben nur einen kleinen Teil dieses grossen Landes gesehen, möchten aber trotzdem unsere Eindrücke zusammenfassen:

Die Menschen haben uns sehr gefallen, die Fröhlichkeit, die Zurückhaltung, Betriebsamkeit, Geschäftigkeit. Kurzum wir haben uns in Sambia wohlgefühlt. Das Reisen selber haben wir eher als anstregend empfunden, die Distanzen zum nächsten Highlight sind sehr lang und unterwegs ist die Infrastruktur bzw. die Übernachtungsmöglichkeiten begrenzt. Ausserdem ist Sambia für Langzeitreisenden eher teuer, vorallem die Nationaparkeintritte und auch die Campingplätze.