
Auf der Fahrt nach Tigre kamen wir schon in die erste Polizeikontrolle. Der Beamte war jedoch freundlich und mit unseren Papieren zufrieden. Glück gehabt!
Leider war auch die Suche nach einer Unterkunft in Tigre eher schwierig. Es gibt nicht viele Hotels und ohne Reservation ist fast nichts zu machen. Dank hilfsbereiten Einheimischen fanden wir dann aber doch noch ein einfaches, aber sauberes Zimmer.
Am anderen Tag besuchten wir den Schweizer Club, welcher mitten im Zentrum eine Freizeitanlage besitzt. Spontan wurden wir eingeladen, dort zu campieren. Hier genossen wir 3 Tage Gastfreundschaft bevor wir Richtung Süden aufbrachen.

Tigre - in mitten unzähliger Kanäle

Oldtimer-Treffen in Tigre

Das waren noch Zeiten...

Endlich ein Bier!

No comment!
Auf der Ruta 2 passierten wir zahlreiche Polizeikontrollen, wurden aber zum Glück nicht angehalten. In Chascomus - ein herziges Provinzstädtchen an einem See gelegen - fanden wir einen schönen Campingplatz.

Am anderen Tag ging es weiter entlang der Atlantikküste - vorbei an unzähligen Badeorte. Hier gefiel es uns nicht sonderlich und beschlossen daher unsere Reise im Landesinnern fortzusetzen. Wir wurden mit dem schönen Ort Tandil belohnt, wo wir ein paar Tage verweilen (Wäsche, Internet, Einkaufen, Coiffeur etc.).
Auf dem Weg zum ersten Highlight unserer Reise machten wir einen Zwischenstopp in der Sierra de la Ventana.


Nach ca. 850 Km entlang der Ruta 3 erreichten wir dann die Halbinsel Valdes. Wahrscheinlich ist dies der einzige Ort auf der Welt wo man die Wale so nah und zahlreich beobachten kann ohne eine Bootstour unternehmen zu müssen.




Dies ist ein Gürteltier - frech + gefrässig

Magellan-Pinguin



auch das ist Realität... ein toter Ballena Franca Austral am Strand

Hier lernten wir auch die zwei Berner, Stefi + Mario, kennen. Auch sie sind mit einem Landy unterwegs.
Gemeinsam verbrachten wir schöne Tage direkt am Meer. Beobachteten die Wale, die Männer versuchten zu fischen und wir Frauen backten unser erstes Brot.

ganz einsam + einfach schön
Schweizertreffen
(BE/VD/ZH)

Die Wale kamen bis 20 Meter an die Küste!


Was haben wir wohl hier zu verbergen...

Das erste Brot!
Alles ist halb so wild - bis jetzt haben wir nur positive Erfahrungen gemacht. Wir erleben die Argentinier als sehr herzliche und hilfsbereite Menschen. Sie sind sehr interessiert und stolz das wir ihr Land bereisen.
Auch das Reisen ist einfacher, als wir es uns vorgestellt haben. Die Infrastrukturen vom früheren reichen Argentinien sind zum Teil immer noch vorhanden. Ebenso ist das Leben für uns sehr günstig.
Campingplatz (2 Personen/Nacht) | Sfr. 5.-- bis 8.-- | |
1 Liter Diesel | 70 Rappen | |
Coiffeur Erich | Sfr. 5.-- | |
Rindsfilet 500gr | Sfr. 3.-- | |
Salatkopf | 10 Rappen | |
1 Pack Zigi | Sfr. 1.70 | |
Essen im Restaurant für 2 Personen inkl. Wein, Cafe, Wasser | Sfr. 15.-- bis 30.-- | |
Wäscherei (fast unsere gesamten Kleider) | Sfr. 10.-- | |
1 Brot (Baguette) | 20 Rappen | |
1 Liter Bier | Sfr. 2.-- | |
400 gr. Käse (Parmesan) | Sfr. 2.-- | |
grosser Salami (gute Qualität) | Sfr. 3.-- | |
1 Bund grüne Spargeln | Sfr. 1.-- | |
1 Liter Milch | 80 Rappen | |
5 Liter Wasser | Sfr. 2.-- | |
Internet 1 Stunde | Sfr. 1.-- |
Pro Tag brauchten wir bis jetzt nicht ganz Sfr. 50.-- (inkl. Benzin, Essen auswärts, Zigi, Fotomaterial, etc.).
Weiter südlich von Valdes liegt abgelegen die grösste Magellan-Pinguinkolonie von Argentinien. Vom September bis März leben die Tiere hier um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Diese lustigen nichtfliegenden Vögel zeigen fast keine Scheu und können ganz nah beobachtet werden.

Ich fühl mich sauwohl

es geht nichts über Körperpflege

Man, wie siehst Du denn schon wieder aus?!

erst ein paar Tage altes Küken; die Pinguine brüten immer zwei Eier aus
Auch bei Camarones am Cabo Dos Bahias gibt es eine grosse Pinguin-Kolonie. Dieser Ort wird aber weniger besucht, obwol es unserer Meinung nach landschaftlich noch reizvoller ist.

Guanacos - sind sehr scheu, aber eben doch neugierig
Die Reise führte weiter über Rada Tilly zum versteinerten Wald (Bosques Petrificados) in der Provinz Santa Cruz.
In gewissen Gebieten von Patagonien - wo heute nur noch Steppengras wächst - war die Landschaft von Wäldern mit riesigen Bäumen geprägt. Die Anden existierten noch nicht und das gemässigte Klima ermöglichte eine üppige Vegetation.

Die Wälder wurden vor 150 Millionen Jahren durch starke Vulkanausbrüche vollkommen eingeäschert. Wind und Wasser zusammen mit den Mineralien der Vulkanasche führten zur Versteinerung der Baumstämme. Durch Erosion kam dieser unvorstellbare Naturschatz wieder hervor.


Dieses Gebiet (an der Ruta 3 bei Km 2'075) ist wahrscheinlich das grösste Vorkommen auf der Welt von versteinerten Bäumen. Früher erreichten die Araukarien eine Höhe von 100 Metern und waren damals schon älter als 100 Jahre. Dies liegt aber schon 150 Millionen Jahre zurück.



Nach dieser unwirklichen Landschaft zog es uns wieder an die südliche Küste Patagoniens. Im verschlafenen Fischerort Puerto Deseado unternahmen wir eine Bootstour zu den Bewohner des Meeres.

Auf zur Tierexpedition!

Eine Art Albatross
(Flügel-Spannweite 150cm)

grauer Kormoran

Imperial Kormoran

ein alter Seelöwe

Das Leben kann schon hart sein

und natürlich noch Delfine;
Toninas Overas gibt es nur in dieser Gegend

Jetzt sind es nur noch 1'200 Km bis Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Häuser aus der Zeit der ersten Siedler - aber auch heute leben die Menschen noch in solch einfachen "Hütten".

Schöne Fassade, aber kein Geld für die Restauration

etwas blaue Farbe, dann sieht das doch schon viel schöner aus...

Wir haben schon immer mal davon geträumt in einem solch tollen Hotel abzusteigen (hi)


einmal gönnten wir uns ein Zimmer in einem Hostal; Ausblick von unserer "Suite"
Je südlicher wir kommen, desto kälter wird es. Wir erleben hier an einem Tag vier Jahreszeiten. Doch am meisten zu schaffen gibt einem der immer ständig kräftig blasende und kalte Wind. Aufgrund des garstigen Wetters entschliessen wir uns, noch nicht bis nach Ushuaia zu fahren. Sondern nach Chile in den Nationalpark "Torres del Paine".

Noch an der Atlantik-Küste; Schneefall im Dezember (sollte eigentlich Sommer sein!)

bereits auf chilenischen Strassen unterwegs
Nun gilt es ernst - wir fahren endlich nach Feuerland. Die Fähre bringt uns innert 20 Minuten über die Magellanstrasse.

Wir sind immer noch auf chilenischem Gebiet und fahren aber gleich weiter nach Argentinien. Auch diesesmal verläuft der Grenzübertritt reibungslos. Gemütlich tuckerln wir auf der Ruta 3 nach Rio Grande. Ca. 30 Kilometer davor kreuzen wir einen schwarzen Landy mit Kabinenaufbau - Sarah & Beat. Sie kennen wir bereits von der Schweiz. Spontan wird entschieden, den Abend gemeinsam zu verbringen. Es gibt viel zu erzählen und bei argentinischem Wein und selbstgebrannten Schnapps aus der Heimat vergeht die Zeit wie im Fluge.

Am folgenden Morgen trennen sich leider unsere Wege wieder. Sie fahren Richtung Norden und wir nach Ushuaia.
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Auf dem Campingplatz Andino richten wir uns gemütlich ein. Da das Klima immer noch zu wünschen übrig lässt, geniessen wir den tollen geheizten Aufenthaltsraum und die Küche. Hier trifft man sich mit anderen Travellern und es ist spannend den Reiseerlebnissen zuzuhören.
Wir verbringen tolle "Ferien-Tage". Zusammen mit den anderen Schweizern kochen wir heimatliche Köstlichkeiten.

Einkauf im Chäslädeli mit Reto.
Er ist mit dem Velo unterwegs und hat schon die halbe Welt abgestrampelt

Das Fondue muss verdient werden...

... auch wir Frauen arbeiten mit
(Fabienne & Jacques sind von Kanada bis Feuerland mit einem Mercedes-Büsli gefahren)

Mmh... So es guets Fondue hämmer also no nie gässe
An Heiligabend veranstaltete Fernando, Besitzer Camping, ein tolles Asado mit allem drum und dran.

Nach 10 Tagen auf dem Campingplatz zieht es uns eigentlich weiter, doch wir haben einen guten Grund noch ein paar Tage auszuharren. Susanna & Peter sollten bald hier eintreffen. Am 27.12.2005 ist es endlich soweit - zu viert fahren wir dann in den Nationalpark Tierra del Fuego, um den Jahreswechsel zu verbringen.

Im Park leben viele Biber und richten grosse Schäden an.
Sie sind Meister im Bäume fällen und legen damit Dämme und Biberbauten an

... aber die Tierli sind eben doch herzig...
Die Überraschung ist gross als auch noch Elli & Markus mit ihrem Landy früher als geplant eintreffen. Gemeinsam feiern wir das Ende der Welt und das Ende der Ruta 3.

Ob wir es vielleicht auch bis Alaska schaffen?
Mal sehen was die Zukunft bringt

Erich, Gabi, Susanna, Peter, Elli und Markus
Den letzten Tag des Jahres verbringen wir mit einer schönen Wanderung.

Lago Rocca

Die drei Clowns; Peter, Erich, Markus

He Gabi, da wer doch eine Brücke!
Wie es der Zufall will, treffen am Abend alle Landy's aus der Schweiz ein und einer tollen Silvesterparty steht nicht's mehr im Wege.

Die Männer schaffen Holz für ein rechtes Lagerfeuer an

es gibt doch nichts schöneres...

Schweizer-Landyfahrer-Treffen

Bereits weit über Mitternacht...
Peter spielt auf dem Didgeridoo und Erich führt den Sonnentanz auf
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Guets Neus, felize año nuevo, happy new year, buon ano |
D a s i s t d a s E n d e
- der Welt
- der Ruta 3
- des Jahres 2005
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aber nicht das Ende unserer Reise!!!!